Grillkohle: Darauf sollten Sie beim Kauf achten
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Holzkohle ist nicht gleich Holzkohle - es gibt Unterschiede von Vorglühzeit, Brenndauer und Staubanteil.
© Quelle: dpa
Hochsommerliche Temperaturen und lange Nächte: Perfekte Rahmenbedingungen für Grillabende. Doch damit Steaks, Gemüsespieße und andere Leckereien auf dem Rost gelingen, gilt es auch unterhalb des Grillguts einiges zu beachten. Denn bei der Wahl der Kohle gibt es große Preis- und Qualitätsunterschiede. Worauf sollte man beim Kauf von Kohle achten?
Grillkohle: Welche Kohle ist die beste?
Circa 250.000 Tonnen Grillkohle werden in Deutschland jedes Jahr verbraucht. Die beliebteste Holzart zur Herstellung von Holzkohle ist Buchenholz, da es sich gut verarbeiten lässt und einen hohen Heizwert besitzt, so Matthias Aßmann von den Niedersächsischen Landesforsten. Grundsätzlich seien aber auch andere Laubhölzer geeignet. Grillkohle aus Nadelholz eigene sich nicht so gut, da dieses Holz zu etwas kürzerer Brenndauer und zu Funkenflug neige.
Wie sollte Grillkohle aufbewahrt werden?
Außerdem empfiehlt Aßmann auf eine trockene Aufbewahrung der Holzkohle zu achten: „Holzkohle ist hygroskopisch. Das heißt, dass sie Feuchtigkeit anzieht. Zwar lässt sich auch feuchte Grillkohle mit etwas mehr Aufwand entzünden, es kann dann aber zu verstärkter Rauchentwicklung kommen. Es empfiehlt sich daher ein trockener Aufbewahrungsort oder das Umfüllen in einen Eimer mit Deckel.“
Holzkohle, Briketts - oder doch lieber ein Gasgrill?
Holzkohle brennt schnell an, während die eierförmigen Briketts langsamer in Gang kommen, dafür aber die Glut länger und besser hält. Vor dem Grillen sollte man sich also überlegen, ob ein langer Grillabend ansteht oder nur kurz ein Steak auf das Rost kommt und so zwischen Briketts und Holzkohle entscheiden.
Viele Grillexperten verzichten sogar ganz auf Holzkohle – sie schwören auf Gasgrills. „Geschmacklich macht das keinen Unterschied“, erklärt Andreas Rummel, der zahlreiche Sachbücher rund ums Grillen veröffentlicht hat. Für ihn habe der Gasantrieb klare Vorteile: Damit lässt sich Essen schneller erhitzen und die Temperatur laufend variieren – so überlässt man nichts dem Zufall.
Sieben Dinge, die man beim Grillen vermeiden sollte
Tipps zum besseren Grillen, oder aber: Was man als Grillmeister lieber vermeiden sollte.
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Nachhaltige Grillkohle: Gutes für die Umwelt
Wer umweltbewusst und nachhaltig grillen möchte, sollte beim Einkauf seiner Grillkohle darauf achten, wo die Grillkohle ihren Ursprung hat. Denn ein Großteil der mehr als 250.000 Tonnen Holzkohle, die jährlich nach Deutschland importiert werden, stammen aus Paraguay und Nigeria, wo Regenwälder der Produktion des Feuerholzes zum Opfer fallen. Die Produkte deutscher Hersteller wie Profagus oder Grillbriketts aus Olivenkernen sind umweltfreundliche Alternativen.
Auch das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) soll Auskunft über die Nachhaltigkeit geben und darüber, dass bei der Produktion der Holzkohle kein Tropenholz abgeholzt worden ist und das Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammt. Einen 100-prozentigen Schutz bietet dieser zertifizierter Nachweis für eine nachhaltige Forstwirtschaft aber nicht.
Das PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) soll ebenfalls gewährleisten, dass das Holz, aus dem die Holzkohle hergestellt wurde, unter Wahrung bestimmter ökologischer, sozialer und ökonomischer Standards nachhaltig geerntet wurde.
Das DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2) garantiert dafür, dass in der Holzkohle kein Pech, Erdöl, Koks oder auch Kunststoffe enthalten sind.
Das zeichnet gute Holzkohle aus:
- enthält kein Holz aus Regenwäldern (auf FSC und PEFC Siegel achten)
- grobe Stücke zerbrechen beim Zerschlagen mit hellem Klang in viele Teile - ein Zeichen, dass die Holzkohle frei von Säuren und Teeren ist
- kurze Vorglühzeit
- lange Brenndauer
- geringer Staubanteil
Welcher Anzünder taugt?
Sobald das Grillgut bereitliegt, kann es meist nicht schnell genug gehen. Beim Entzünden der Kohle mit Brandbeschleunigern nachzuhelfen, ist trotzdem keine gute Idee – sondern kann lebensgefährliche Explosionen verursachen.
Sichere Feuerentfacher sind Flüssiganzünder oder Paraffinwürfel. Nicht chemische Alternativen gibt es aus Pinienholz oder Wachs. Grill-Profi Andreas Rummel empfiehlt einen Anzündkamin, um die Kohle schnell zum Glühen zu bringen. Papier als Grillanzünder ist dagegen weniger geeignet. Die Asche kann schon durch leichte Windstöße aufgewirbelt werden – und landet so schlimmstenfalls am Grillfleisch.
Wohin mit der abgebrannten Kohle?
Nach dem Grillen ist vor dem Aufräumen. Wer im heimischen Garten grillt, sollte die Kohle vor der Entsorgung abkühlen lassen. Anschließend darf diese nicht zusammen mit Essensresten im Bioabfall entsorgt werden, sondern gehört in die Restmülltonne. Wer in den Park um die Ecke umzieht (außerhalb von Corona-Zeiten), hat es schon etwas schwieriger. Hier gilt es zu schauen, ob an Ort und Stelle überhaupt gegrillt werden darf.
Ist dies gestattet, dann sollte die Kohle entweder mit nach Hause genommen und dort entsorgt werden. Es sei aber auch zulässig, die Glut abzulöschen und anschließend in einem öffentlichen Mülleimer zu entsorgen. Heiße Asche neben den Mülleimer zu kippen sei dagegen ein No-Go. Dadurch können nicht nur Pflanzen geschädigt, sondern auch spielende Kinder verletzt werden.
RND/js