„Inspiration 4″: Amateurastronauten nach drei Tagen im All wieder auf der Erde

Enthusiastisch nach dem Ausstieg aus der Raumkapsel: Dr. Sian Proctor (Mitte) in Jubelpose auf dem Bergungsschiff, dass die gewasserte Weltraumkapsel samt der Astronauten aufnahm.

Enthusiastisch nach dem Ausstieg aus der Raumkapsel: Dr. Sian Proctor (Mitte) in Jubelpose auf dem Bergungsschiff, dass die gewasserte Weltraumkapsel samt der Astronauten aufnahm.

Cape Canaveral. Nach ihrer Reise ins All ist die erste nur aus Laien-Astronauten bestehende Raumfahrt-Crew in der Nacht zum Sonntag wieder auf der Erde gelandet. Kurz nach 01.00 Uhr MESZ setzte die Kapsel mit den vier Rückkehrern vor der Küste Floridas im Atlantik auf, wie die „Inspiration 4“ genannte Mission mitteilte.

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SpaceX teilte in einem Live-Webcast auf dem YouTube-Kanal des Unternehmens mit, die Weltraumtouristen seien in ihrer Crew-Dragon-Kapsel kurz vor Sonnenuntergang im Meer gelandet. Die Wiedereintrittslandung sei voll automatisch gelaufen. Die Weltraumkapsel sei bei ihrem Sturz durch die Erdatmosphäre Temperaturen von fast 2000 Grad an der Außenseite ausgesetzt gewesen. Die Fluganzüge der Weltraumtouristen seien so konzipiert gewesen, dass sie kühl blieben, wenn die Kabine sich aufheizt.

Aus dem SpaceX-Flugkontrollzentrum in einem Vorort von Los Angeles war Applaus zu hören, als sich die ersten Fallschirme öffneten, die die Geschwindigkeit der Kapsel auf etwas über 24 km/h verlangsamten, bevor sie im Wasser aufschlug. Die Live-Übertragung des Unternehmens zeigte Bergungsschiffe, die sich der Weltraumkapsel näherten, die im Wasser trieb. Aufnahmen aus dem Inneren der Kapsel zeigten die Weltraumtouristen offenbar gelassen in ihren Sitzen.

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Ihre Zeit im All war abwechslungsreicher als die der meisten Astronauten: Es gab Nudeln mit Hackfleischsoße und Süßigkeiten, ein Telefonat mit Tom Cruise und sogar einen virtuellen Ausflug an die New Yorker Börse – und das alles im All. Nach drei Tagen im Orbit ist die erste Amateur-Crew im Weltraum nun wieder auf der Erde angekommen.

Nach ihrem Start am Mittwochabend vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral war die „Dragon“-Raumkapsel des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Star-Unternehmer Elon Musk die vergangenen drei Tage um die Erde gekreist. Pro Erdumrundung brauchte das Raumschiff bei rund 30.000 Kilometern pro Stunde rund 90 Minuten. Mit einer Höhe von 580 Kilometern über der Erde schwebte sie sogar höher als die Internationale Raumstation (ISS).

„Die Ausblicke sind spektakulär“, hatte der 38-jährige US-Milliardär Jared Isaacman, der den All-Ausflug gechartert hatte, nach dem Start gejubelt. Mit ihm an Bord waren die 29 Jahre alte Arzthelferin Hayley Arceneaux, die 51 Jahre alte Künstlerin und Professorin Sian Proctor und der 41 Jahre alte Raumfahrtingenieur Chris Sembrosk.

Isaacman ist bereits der dritte Milliardär innerhalb weniger Monate, der von den USA aus ins All aufgebrochen ist. Im Juli hatten erst der Brite Richard Branson und rund zehn Tage später Amazon-Gründer Jeff Bezos erstmals ihre eigenen Raumschiffe getestet – allerdings beide nur mit wenigen Minuten langen Kurzausflügen und deutlich niedrigerer Flughöhe. Wie viel Isaacman für das Chartern des „Dragon“-Raumschiffs zahlte, wollten weder er noch SpaceX verraten.

Die Mitreisenden suchte Isaacman über verschiedene Benefiz-Aktionen aus, weil er mit der Mission Spenden für ein Kinderkrankenhaus in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee sammeln will. Bisher kamen 147 Millionen Dollar für das St. Jude Children‘s Research Hospital zusammen, in dem an Krebs erkrankte Kinder kostenlos behandelt werden.

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Während des All-Ausflugs, über den auch eine Dokumentation beim Streaming-Dienst „Netflix“ entsteht, vertrieben sich die vier Amateur-Astronauten die Zeit in der beengten Kapsel unter anderem mit Gesprächen mit Schauspieler Tom Cruise oder SpaceX-Gründer Musk.

Auch die Glocke, die das Signal zum Handelsstopp an der New Yorker Börse gibt, durften sie am Freitagabend virtuell läuten. Essenstechnisch wurde die Besatzung deutlich aufwendiger versorgt als konventionelle und längere Mission: Neben Kaffee und Tee gab es unter anderem Sandwiches, Nudeln mit Bolognese-Sauce und einen Haufen Süßigkeiten.

Die Kapsel wurde aus dem Wasser gehievt und auf ein Bergungsschiff verlagert. Die Weltraumtouristen sollen nach ihrem Ausstieg mit einem Hubschrauber zu medizinischen Untersuchungen nach Cape Canaveral geflogen werden.

Neben Milliardär Isaacman hatten drei von ihm ausgewählte Personen an dem ersten zivilen Weltraumflug teilgenommen: die Geowissenschaftlerin (51) und ehemalige NASA-Astronautenanwärterin Sian Proctor, Arzthelferin und Überlebende einer Knochenkrebserkrankung in der Kindheit Hayley Arceneaux (29), und Luft- und Raumfahrtdateningenieur und Air Force-Veteran Chris Sembroski (42).

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RND/dpa/Reuters

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