Kräuter im Topf

So züchten Sie Basilikum, Petersilie und Co. auf dem Balkon an

Wer selbst anpflanzt, hat frische Kräuter immer griffbereit.

Wer selbst anpflanzt, hat frische Kräuter immer griffbereit.

Egal, ob auf dem Balkon, dem Fensterbrett, im Blumenkasten oder im richtigen Garten: Kräuter dienen längst nicht nur der Verschönerung, sondern bieten auch einigen Insekten eine Heimat und können für die Zubereitung von Speisen, für Tee und vieles mehr eingesetzt werden. So praktisch selbst angepflanzte Kräuter auch sind: Vorher sollte man sich ein paar Gedanken machen, welche für die eigenen Verhältnisse und Bedürfnisse passen. Nicht jede Pflanze verträgt viel Sonne und auch der Wasserbedarf variiert zwischen verschiedenen Kräutern. Wir haben ein paar Tipps zusammengefasst, um eigene Kräuter erfolgreich selbst anzupflanzen.

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Wann pflanzt man Kräuter auf dem Balkon?

Für Kräuter ist es besonders wichtig, dass schon beim Anpflanzen alles richtig gemacht wird, denn nur so können sie am Ende auch ergiebig geerntet werden. Der Zeitpunkt, aber auch Standort und das Substrat sind wichtig und keinesfalls bei allen Kräutern gleich. Als Faustregel gilt: Von Mitte März bis Oktober werden getopfte Kräuter angeboten und in dieser Zeit kann man sie auch pflanzen. Unter anderem Thymian sollte man vor allem im Frühjahr pflanzen, da er lange Zeit zum Einwachsen braucht. Einige Kräuter wie beispielsweise Basilikum vertragen keinen Frost und sollten daher erst nach den Eisheiligen draußen gepflanzt werden.

Kräuter anpflanzen: Der richtige Standort und die richtige Pflege

Die meisten Kräuterpflanzen bevorzugen einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Kräuter, denen etwas Schatten fehlt, sollte man häufiger gießen. So kann man den fehlenden Schatten zumindest ein bisschen ausgleichen. Grundsätzlich gilt: Wenn die Kräuter große und grüne Blätter haben, bevorzugen sie eher einen halbschattigen bis schattigen Standort und viel Feuchtigkeit. Haben sie allerdings kleine, graulaubige oder behaarte Blätter, können sie in der Sonne stehen und auch Trockenheit aushalten.

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Wichtig ist, dass Kräuter immer in ein Gefäß mit Abzugsloch gepflanzt werden sollten. Unten in den Topf oder in den Kübel kommt zunächst eine Drainageschicht aus Blähton. Darüber sollte dann Gartenvlies gelegt werden, der verhindert, dass die darüber liegende Erde die Drainage verstopft. In einem nächsten Schritt wird die passende Erde eingefüllt und das Kraut wird gepflanzt. Hier sollte man auf einen Gießrand achten! Wenn sich die Erde im Laufe der Zeit setzt, kann man sie einfach nachfüllen.

Auch Kräuter müssen gedüngt werden! Dabei gilt: Je kleiner das Blatt und der Zuwachs des Krautes ist, desto weniger muss es gedüngt werden, da der Nährstoffbedarf bei diesen Kräutern niedriger ausfällt. Bereits beim Pflanzen kann man organischen Langzeitdünger hinzugeben. Düngen kann man sonst am besten mit Kompost.

Die richtige Erde für Kräuter

Im Allgemeinen kann man sagen, dass Kräuter ein wasserdurchlässiges, lockeres Substrat benötigen. Es gibt spezielle, hochwertige Pflanzsubstrate für Kräuter, die häufig mit Lavaton versetzt sind. Dieser speichert Wasser und kann die benötigen Nährstoffe binden, ohne dass Staunässe entsteht. Man kann sich die passende Kräutererde auch selbst mischen, indem man Gartenkompost, Kokoserde und groben Bausand im Verhältnis 3:2:1 vermengt.

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Im Folgenden haben wir ein paar beliebte Kräuter und ihre wichtigsten Merkmale zusammengetragen.

Basilikum: Regelmäßig ernten

Strauchbasilikum (Ocimum basilicum) ist aus der Küche kaum noch wegzudenken, denn er gehört neben Pfeffer zu den am meisten genutzten Gewürzen in Deutschland. Die Basilikumpflanze benötigt einen warmen, sonnigen und geschützten Standort.

Sein Substrat sollte locker, durchlässig und humushaltig sein. Wichtig ist ein ausreichend großer Topf, damit die Wurzeln genügend Platz haben. Die Erde sollte immer leicht feucht sein und die Pflanze sollte, je nach Topftiefe und Pflanzenhöhe, zwischen April und September alle vier bis sechs Wochen gedüngt werden.

Basilikum schmeckt besonders gut zu Tomatengerichten, Salaten, Pizza, Teigtaschen oder Nudeln. Basilikum kann regelmäßig geerntet werden (hierbei nicht die einzelnen Blätter abpflücken, sondern einzelne Stängel knapp über dem Blattansatz abschneiden) und neben Tomaten, Gurken und Kohl gepflanzt werden.

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Zitronenmelisse: Intensiv aromatisch

Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) zeichnet sich durch ihren intensiven Zitronenduft aus, dem sie auch ihren Namen zu verdanken hat. Das Kraut ist sowohl in der Küche beliebt als auch als Heilkraut bei nervöser Unruhe oder bei Magenbeschwerden.

Das Kraut kann an halbschattigen, aber auch an sonnigen Standorten wachsen und der Boden sollte locker und humusreich sein. Wenn die Pflanze über mehrere Jahre am selben Ort wächst, können Kompost oder Hornspäne im Frühjahr und im Herbst als Dünger hinzugegeben werden. Wurde während des Pflanzens bereits gedüngt, kann die Pflanze im Topf auch längere Zeit, bis zu einem Jahr, ohne Dünger auskommen.

Die Erde sollte immer leicht feucht gehalten werden, allerdings sind auch kurze Trockenphasen kein Problem. Es sollte immer so viel gegossen werden, dass die oberen 10 bis 15 Zentimeter der Erde feucht sind.

Zitronenmelisse eignet sich unter anderen zum Verfeinern von Fisch, Süßspeisen, Getränken, Salaten, Dressings und Soßen. Wird sie vor der Blütezeit im Juni/Juli geerntet, ist die Zitronenmelisse besonders aromatisch. Sie kann neben Estragon, Salbei, Schnittlauch und Thymian gepflanzt werden.

Petersilie: Der Küchenklassiker braucht viel Feuchtigkeit

Die lieblich und leicht würzig schmeckende Petersilie (Petroselinum crispum) ist ebenfalls ein Küchenklassiker und schmeckt unter anderem zu Fleisch, Fisch und Gemüse sowie in Soßen und Suppen. Sie wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten und benötigt einen tiefgründigen, durchlässigen und humosen Boden. Zudem sollte der Topf ausreichend groß und tief sein, da die Petersilie sehr stattliche Wurzeln entwickeln kann.

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Die Pflanze benötigt viel Feuchtigkeit (die Erde sollte immer gleichmäßig feucht sein – keine Staunässe!) und ihr Boden sollte regelmäßig gelockert werden. Petersilie kann im späten Frühjahr geerntet werden. Hier, ähnlich wie beim Basilikum, niemals einfach die Blätter abschneiden, sondern so weit unten am Stiel wie möglich.

Das Kraut kann zusammen mit Borretsch, Dill, Kerbel und Majoran gepflanzt werden. Tipp: Petersilie sollte man aber eher allein pflanzen, da sie sich mit anderen Pflanzen und Kräutern nicht so gut verträgt.

Thymian: Macht sich gut neben Oregano, Lavendel und Rosmarin

Der Thymian (Thymus vulgaris) bevorzugt einen sonnigen, warmen und geschützten Standort. Sein Boden sollte nährstoffarm, trocken, sehr durchlässig sein und sich unbedingt durch einen hohen Sandanteil auszeichnen.

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Thymian benötigt regelmäßig Wasser, sodass er immer dann gegossen werden sollte, wenn die obere Erdschicht bereits ausgetrocknet ist. Im Topf sollte er außerdem alle sechs bis acht Wochen mit verdünntem Volldünger gedüngt werden. Achtung: Ab Juli sollte die Pflanze nicht mehr gedüngt werden, denn sonst reifen die Triebe nicht mehr richtig aus und der Thymian ist besonders frostgefährdet. Die Triebe können jederzeit geerntet werden.

Thymian kann gut neben Bohnenkraut, Oregano, Lavendel, Rosmarin, Olivenkraut und anderen Kräutern, die ähnlich bescheiden sind, gepflanzt werden.

Majoran: Würziger Feinschmecker

Majoran (Origanum majorana) zeichnet sich besonders durch sein würziges Aroma aus und schmeckt daher besonders gut zu Kartoffelgerichten, Suppen, Soßen oder Würstchen. Er benötigt am besten einen sonnigen Standort sowie einen lockeren und humusreichen Boden.

Majoran ist besonders anspruchslos: Während der Wachstumszeit sollte er auf keinen Fall gedüngt werden, denn das wirkt sich negativ auf das Aroma und seine Langlebigkeit aus. Lediglich vor dem Pflanzen kann man die Erde mit etwas reifem Kompost versorgen. Majoran sollte regelmäßig mit Wasser versorgt werden, verträgt aber auch eine längere Trockenzeit. Staunässe sollte auch hier unbedingt vermieden werden.

Er kann fortlaufend geerntet werden. Majoran passt gut mit Dill, Kerbel, Kresse, Lavendel und Petersilie zusammen.

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Schnittlauch: Hoher Eisengehalt

Schnittlauch (Allium schoenophrasum) wird gerne zum Verfeinern von herzhaften Speisen, Salaten, Suppen und Eierspeisen verwendet und zeichnet sich außerdem durch einen sehr hohen Eisengehalt aus. Er wächst am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten.

Schnittlauch bevorzugt lockere und humusreiche Erde. Die Pflanze benötigt viel Wasser, aber auch sie verträgt keine Staunässe! Die Erde sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Schnittlauch im Topf muss in der Regel nicht gedüngt werden.

Schnittlauch harmoniert sehr gut mit Petersilie oder Basilikum, da diese ähnliche Bedürfnisse haben. Allerdings benötigt Schnittlauch viel Platz, weshalb er möglichst immer separat im Topf gepflanzt werden sollte.

Rosmarin: Hitzeverträglich und pflegeleicht

Auch Rosmarin (Rosmarinus officinalis) mit seinen nadelförmigen Blättern ist ein bekanntes und beliebtes Kraut, das beispielsweise zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten, Suppen, aber auch von Kartoffel- und Pilzgerichten verwendet wird.

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Rosmarin bevorzugt einen warmen und sonnigen Standort und verträgt Hitze gut. Idealerweise wird er in der Nähe von Mauern oder Hauswänden gepflanzt, um von der Wärmespeicherung zu profitieren. Die Pflanze benötigt gut durchlässigen, mageren Boden und regelmäßig, jedoch nur mäßig Wasser und ist daher pflegeleicht. Rosmarin kann zwei- bis dreimal pro Saison mit Flüssigdünger versorgt werden.

Da er zum Verholzen neigt, sollte der Rosmarin im Frühjahr immer bis dicht über den verholzten Bereich zurückgeschnitten werden. Das Kraut kann ganzjährig geerntet werden. Am besten eignen sich Basilikum, Lavendel, Oregano, Salbei und Thymian als Nachbarn zum Rosmarin.

Minze: Immer alleine pflanzen

Auch Minze (Mentha) ist eine Pflanze, die besonders beliebt ist und vielseitig verwendet werden kann. Besonders lecker schmeckt sie in Tee, erfrischenden oder alkoholischen Getränken oder auch zu herzhaften Gerichten.

Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und benötigt ein lockeres Substrat mit einem hohen Humusanteil. Die Erde muss nährstoff- und kalkhaltig sein und immer feucht gehalten werden. Besonders im Kübel oder im Topf muss sie regelmäßig gegossen werden – im Sommer täglich.

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Beim Düngen ist allerdings Vorsicht geboten: Die Blätter können den Geschmack des Düngers annehmen, weshalb man die Pflanze mit nur sehr wenig Dünger oder im besten Fall mit Humus versorgen sollte.

Da Minze sehr stark wächst und sehr ausladend werden kann, empfiehlt es sich bei ihr besonders, sie mehrmals im Jahr zu schneiden. Die beste Erntezeit ist zwischen Juni und August. Minze sollte immer allein gepflanzt werden.

Estragon: Nur den Boden und die Wurzeln gießen

Mit Estragon (Artemisia dracunculus) kann man Fisch, Geflügel und Salate, aber auch Senf, Essig und Öle verfeinern. Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort sowie ein humusreiches Substrat und neutralen bis leicht basischen Boden. Die Erde des Krautes muss kontinuierlich feucht gehalten werden.

Beim Gießen sollte man allerdings nicht die Pflanze selbst, sondern den umgebenden Boden und die Wurzeln bewässern. Staunässe sollte vermieden werden! Estragon kann vom Frühling bis in den Spätherbst geerntet werden. Als Nachbar zu Estragon eignet sich Thymian.

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Oregano: Wohltuend für den Magen

Beim Würzen von Pasta und Pizza ist Oregano (Origanum) kaum wegzudenken und auch bei Magen- und Darmbeschwerden bewährt er sich als Heilkraut. Die Pflanze liebt einen sehr sonnigen und warmen Standort sowie einen leichten, durchlässigen und mageren Boden. Je wärmer die Umgebung des Oregano ist, desto intensiver ist sein Aroma.

Mit dem Gießen sollte man es keinesfalls übertreiben, denn Oregano bevorzugt einen trockenen Boden. Für das Bewässern eignet sich am besten kalkarmes Wasser (z. B. abgestandenes Regenwasser).

Geerntet werden kann der Oregano vor seiner Blütezeit im Juni. Im Topf verträgt er sich gut mit Gewürz-Salbei, Strauch-Basilikum, Bohnenkraut, Zwiebeln, Möhren, Schnittlauch und Thymian.

Dill: Nicht neben Fenchel pflanzen

Dill (Anethum graveolens) bewährt sich als Naturheilmittel besonders bei Magenschmerzen und Blähungen und ist auch bei den Bienen ein beliebtes Kraut. In der Küche kann er zum Verfeinern von Salaten, Pilzgerichten, Quark, Soßen und Fisch verwendet werden. Das Kraut duftet frisch aromatisch, wächst einjährig und aufrecht, wobei die Blätter bis zu 15 Zentimeter lang werden können.

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Für Dill eignet sich ein sonniger bis halbschattiger Standort. Der Boden für den perfekten Dill muss zudem feucht und mittelschwer sein – am besten eignen sich magere Böden. Zudem sollte er hin und wieder gelockert, von Unkraut befreit und nur mäßig gegossen werden. Dillblätter sollte man am besten vor der Blütezeit ernten und kann sie zum Beispiel für einen leckeren Gurkensalat verwenden.

Dill kann gut zusammen mit Borretsch, Gartenkresse, Majoran, Kerbel, Petersilie und Schnittlauch gepflanzt werden. Man sollte darauf verzichten, ihn neben Fenchel zu pflanzen, denn beide Kräuter bestäuben sich gegenseitig, weshalb ihre Exemplare dann schwächer ausfallen.

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