Studie: Mikroplastik im Blut kann Gefäßen schaden

Mikroplastik-Teilchen, die am Ufer der Warnow in Rostock gefunden wurden, kleben an einem Klebestreifen an einem Finger.

Mikroplastik-Teilchen, die am Ufer der Warnow in Rostock gefunden wurden, kleben an einem Klebestreifen an einem Finger.

Marburg. Mikroplastik kann nach einer Studie von Marburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Gefäßen Schäden anrichten. Wenn Kunststoffpartikel ins Blut geraten, bestehe die Gefahr, dass sich die Gefäßwand entzündet, teilte die Universität Marburg am Freitag mit.

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Die Forschenden aus Gefäßmedizin, Zellbiologie und Chemie untersuchten den Angaben zufolge die Wirkung von Polystyrol, einem der vier häufigsten Plastikmaterialien. Kunststoffpartikel unter fünf Millimetern Größe, also Mikroplastik, sei bereits in Ozeanen, in Meerestieren und selbst in menschlichen Ausscheidungen nachgewiesen worden. „Was passiert, wenn Lebewesen diese Substanzen aufnehmen, ist bislang nur in Ansätzen bekannt“, erklärte der Marburger Biologe Karsten Grote.

Immunzellen versuchen Mikroplastik zu bekämpfen

Das Team unternahm laut Universität zunächst Experimente an Zellkulturen, deren Kulturmedium mit Polystyrolpartikeln versetzt wurde. Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus: Immunzellen reagieren auf die Verabreichung von Mikroplastik, indem sie Entzündungsproteine freisetzen. „Alles in allem zeigen unsere Ergebnisse erstmals, was Polystyrol-Mikroplastik im Blutkreislauf anrichten kann“, schreiben die Autorinnen und Autoren.

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„Zwar entsprechen sowohl die verabreichte, hohe Dosis als auch die direkte Injektion in die Blutbahn einem Extremfall“, sagte die Biologin Ann-Kathrin Vlacil. „Aber dafür nehmen Plastikteilchen in der Natur giftige Stoffe auf, die einen weitaus stärkeren Entzündungseffekt auslösen können als die sterilen Partikel, die wir verwendet haben.“

RND/epd

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