„In gewisser Hinsicht sind sie nicht umsetzbar“

Viele Ideen, wenig Verbindlichkeit: Weltwasserkonferenz der UN endet

Müll, Abwasser oder Chemikalien: Wasserverschmutzung ist in vielen Ländern ein Problem.

Müll, Abwasser oder Chemikalien: Wasserverschmutzung ist in vielen Ländern ein Problem.

Am Ende der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen hat UN‑Generalsekretär António Guterres die Welt eindringlich zu nachhaltigem Wasser­management ermahnt. Das Überleben der Menschheit sei davon abhängig, wie mit Wasser umgegangen werde. „Sie hängt davon ab, dass die wegweisenden integrativen und handlungs­orientierten Verpflichtungen, die von den Mitgliedsstaaten und anderen auf dieser Konferenz eingegangen wurden, realisiert werden.“

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Der UN‑Generalsekretär spielte damit auf zahlreiche einzelne, nicht verpflichtende Maßnahmen und Projekte an. Diese hatten unter anderem Staaten, Nicht­regierungs­organisationen und die Freie Wirtschaft vor und bei der mehrtägigen Konferenz zugesagt. Welche mehr als 700 Maßnahmen und Projekte dazu zählen, lässt sich in der „Water Action Agenda“ nachlesen.

Zu den Initiativen mit deutscher Beteiligung zählen zum Beispiel ein Projekt, das tief in der Erde liegende Süßwasserquellen zugänglich machen will, sowie das Living-Lakes-Projekt, das Seen und Feuchtgebiete schützen und wiederherstellen will. Auch Unternehmen nutzen die „Water Action Agenda“, um für sich und ihren Umgang mit dem Element Wasser zu werben. Darunter ist zum Beispiel Bayer. Der Chemie- und Pharmakonzern gibt an, unter anderem bis 2030 den Verbrauch von Wasser beim Anbau von Reis um ein Viertel je Kilogramm der Nutzpflanze senken zu wollen.

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Erste Wasserkonferenz seit 1977

„Es bedeutet, den Druck auf unser Wassersystem zu verringern“, sagte UN‑Generalsekretär Guterres in seinem Schlusswort. Auch müssten alternative Ernährungssysteme entwickelt werden. Denn so ließe sich die nicht nachhaltige Nutzung von Wasser in der Lebensmittel­produktion und Landwirtschaft zu reduzieren. Die Strategien in den Bereichen Wasser, Ökosysteme und Klima müssten verschränkt werden, um Treibhausgase zu reduzieren. Als Beispiele nannte Guterres eine belastbare Infrastruktur, Wasserleitungen und Abwasser­behandlungs­pläne sowie ein Frühwarnsystem vor Naturkatastrophen.

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht beim Abschluss der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen.

António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht beim Abschluss der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen.

Die UN‑Wasserkonferenz fand vom 22. bis 24. März in New York statt. Beim Treffen hatten Entwicklungsländer mehr Unterstützung beim Zugang zu saubererem Trinkwasser und besseren sanitären Anlagen gefordert. Es war das erste große UN‑Treffen seit 1977, bei dem ausschließlich das Thema Wasser behandelt wurde.

Die Vereinten Nationen hatten angesichts einer weltweit drohenden Wasserkrise Alarm geschlagen. Vor der Konferenz wurde ein Wasserentwicklungs­bericht der UN publik, laut dem 26 Prozent der Weltbevölkerung – zwei Milliarden Menschen – keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hätten. Überdies mangele es 46 Prozent an sanitärer Grund­versorgung. Bis 2030 dürfte fast die Hälfte der Weltbevölkerung massive Probleme beim Zugang zu Wasser haben, wie aus dem Lagereport hervorging.

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Kritik und Lob für die Wasserkonferenz

Kritische Stimmen meinten: Auf der Konferenz selbst gab es viele Lippenbekenntnisse zu einer Verbesserung der Wasserversorgung, doch wenig konkrete Zusagen. „Wir haben solch wunderschöne, ehrgeizige Ansätze, aber in gewisser Hinsicht sind sie nicht umsetzbar“, sagte Lina Taing von der an die UN angeschlossenen Denkfabrik United Nations University.

Das World Resources Institute, das die Konferenz analysierte, sagte jedoch zum Abschluss, dass das Treffen in New York ein nötiger Weckruf beim Thema Wasser gewesen sei. Eine Reihe der freiwilligen Verpflichtungen könnten dabei einen Wendepunkt bedeuten und Einfluss auf die Entwicklung zum Trinkwasser haben.

RND/dpa/AP/saf

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