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Warum Paare, die getrennt schlafen, besseren Sex haben

Mann und Frau liegen auf dem Boden und umarmen sich.

Eine Umfrage zeigt: Sobald Paare nicht mehr das Schlafzimmer teilen, wird der Sex in den anderen Räumen der Wohnung teilweise mehr.

Was gibt es Schöneres, als sich vor dem Einschlafen an den Partner zu kuscheln und gemeinsam einzuschlafen? Jede Menge Frauen dürften jetzt lachen. Denn: Etwa ein Viertel der deutschen Frauen beurteilt die Qualität ihres Schlafes als schlecht, fast ein Drittel hat Schwierigkeiten beim Einschlafen und fast die Hälfte Probleme mit dem Durch­schlafen, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Gründe dafür gibt es vielfach, aber eines ist klar: der schlafende, schnarchende Mann neben einem wird die Qualität des Schlafens vermutlich nicht verbessern.

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Besseren Sex durch getrennte Betten

Was hält also Frauen, die morgens gerädert am Frühstückstisch sitzen, von getrennten Betten ab, um Schlafprobleme in den Griff zu bekommen? Die Angst, dass Intimität und Sex in einer Beziehung unter getrennten Betten leiden würden, scheint groß zu sein. Der britische Bettenhersteller Bensons for Bed hat sich diese Problematik einmal genauer angeschaut und herausgefunden: Der Sex in einer Beziehung leidet nicht unter getrennten Betten. Im Gegenteil, Paare, die getrennt schlafen, haben sogar besseren Sex.

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Schnarchen: Hauptgrund für Einzelbetten

Untersucht wurden 2000 zusammenlebende Paare, von denen etwa 40 Prozent – in den meisten Nächten – nicht gemeinsam schlafen. Die Gründe dafür reichten vom klassischen Schnarchen (51 Prozent) über Zappeln (24 Prozent) bis hin zu inkompatiblen Schlafzeiten (18 Prozent). Aufgrund von wenigen oder kurzen Tiefschlafphasen, häufigem Aufwachen und Problemen beim Einschlafen haben sich die befragten Menschen dann für getrennte Betten entschieden.

Und siehe da: Bei 34 Prozent der Paare hat sich das Sexleben sogar verbessert – der Sex war nicht nur besser, sondern fand auch häufiger statt. Bei 38 Prozent der Paare hat sich darüber hinaus sogar die Beziehung verbessert, nachdem man die Nächte getrennt verbrachte.

Abenteuer getrennte Betten

Die Psychologin und Sexologin Ann-Marlene Henning erklärt, dass derjenige in der Beziehung, der weniger Sex will, durch getrennte Betten zum Sex animiert wird. „Das kann dann ein richtiges Abenteuer werden, wenn man sich nicht immer berührt, weil man ständig nebeneinander liegt“, erklärt Henning. Um die Intimität zu erhalten, sollte man aber trotzdem ab und zu versuchen, im gleichen Bett zu schlafen.

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Vorsicht bei instabilen Beziehungen

Wer sich immer noch nicht sicher ist, ob er das Experiment „getrennt schlafen“ einmal ausprobieren sollte: 16 Prozent der befragten Paare berichten, dass der Sex in allen anderen Räumen der Wohnung mehr geworden ist, nachdem man das Schlafzimmer nicht mehr geteilt hat. Aber Vorsicht: Wenn eine Beziehung gerade nicht gut läuft und die emotionale Intimität schon gelitten hat, können getrennte Betten auch dafür sorgen, dass man sich gefühlsmäßig noch weiter voneinander entfernt.

Frau schläft besser ohne Mann

Wer die Absichten des britischen Bettenherstellers anzweifelt und glaubt, dieser wolle einfach mehr Betten verkaufen: Dass Frauen alleine besser schlafen fand schon der Verhaltensbiologe John Dittami von der Universität Wien im Jahr 2007 heraus. Dittami vermutet, dass die Frau aus evolutionären Gründen im Schlaf auf Bewegungen und Geräusche empfindlicher reagiert – etwa, um sich besser um aufwachende Kinder kümmern zu können.

Männer schlafen der Untersuchung des Verhaltensbiologen zufolge übrigens besser, wenn die Frau mit im Bett schläft. Ob das so zutrifft und ob der Sex bei getrennten Betten wirklich besser wird, lässt sich wohl nur durch Ausprobieren beurteilen.

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