Warum schmeckt Koriander manchen Menschen gar nicht und anderen schon?
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Für manche Menschen schmeckt Koriander nach Seife.
© Quelle: Chandan Chaurasia/Unsplash/Montage RND
Vor dieser Recherche hielt ich Koriander für ein normales Gewürz. Doch offensichtlich ist es ein Politikum. Fans verehren es als wichtigen Bestandteil exotischer Gerichte und von Weihnachtsgebäck, würzig und leicht bitterscharf im Geschmack. Für die Gegner schmeckt das Kraut wie Seife und hat im Gewürzregal keine Daseinsberechtigung. Woher stammen Liebe und Hass?
Bei der Recherche stößt man schnell auf eine Studie aus dem Jahr 2012. Ihr zufolge könnte es eine Art Koriandergen geben: OR6A2. Es gehört zum Bauplan eines Geruchsrezeptors und könnte für die Assoziation mit Seife und damit für die Abneigung gegen Koriander verantwortlich sein. Allerdings kann die Wissenschaft nur einem Teil der etwa 400 menschlichen Riechrezeptoren einen passenden Geruch zuordnen. Außerdem muss man nicht automatisch Koriander hassen, nur weil man das Kraut als seifig empfindet. Die Gene können also nur ein Teil der Antwort sein.
Unser Essensgeschmack wird maßgeblich durch Lebenserfahrungen geprägt. Kanadische Wissenschaftler befragten 1300 Menschen nach ihrer Vorliebe für Koriander. Eine überwältigende Mehrheit von Menschen mit Wurzeln im Nahen Osten mochte das Gewürz, in der heimischen Küche kommt es häufig vor. Bei Kanadiern mit europäischen Wurzeln war die Abneigung weit höher.
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