„Eine Katastrophe zusätzlich zu einer Katastrophe“

Welternährungsprogramm: Krieg in Ukraine hat schwere Auswirkungen – auch auf Europa

Laut Welternährungsprogramm (WFP) wird der Krieg in der Ukraine katastrophale Folgen für die Lebensmittelversorgung weltweit haben. Bild: Menschen beladen ein Fahrzeug mit Säcken mit Weizenmehl, die vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) im Hafen von Hudaida (Jemen) bereitgestellt werden.

Laut Welternährungsprogramm (WFP) wird der Krieg in der Ukraine katastrophale Folgen für die Lebensmittelversorgung weltweit haben. Bild: Menschen beladen ein Fahrzeug mit Säcken mit Weizenmehl, die vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) im Hafen von Hudaida (Jemen) bereitgestellt werden.

New York. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine wird nach Angaben des Welternährungsprogramms katastrophale Folgen für die Lebensmittelversorgung weltweit haben. Der WFP-Direktor David Beasley sagte am Dienstag vor dem Weltsicherheitsrat in New York, die bereits hohen Lebensmittelkosten seien noch einmal gestiegen. Der Krieg habe „eine Katastrophe zusätzlich zu einer Katastrophe“ verursacht. Das WFP kürze bereits die Lebensmittelhilfen für Bedürftige.

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WFP kauft Hälfte seines Getreides in Ukraine

Als Beispiel nannte Beasley den Jemen, wo die Hilfe für acht Millionen Menschen um die Hälfte reduziert worden sei. Der Krieg werde globale Auswirkungen haben, „die über alles hinausgehen, was wir seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt haben“, sagte Beasley. Millionen Menschen seien betroffen, wie in Ägypten und im Libanon, die beide einen großen Teil ihres Getreides aus der Ukraine beziehen.

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Die Ukraine und Russland produzieren gemeinsam 30 Prozent des weltweiten Weizenangebots, 20 Prozent des Maisangebots und 75 bis 80 Prozent des Sonnenblumenöls. Das Welternährungsprogramm kauft nach Angaben seines Direktors etwa die Hälfte seines Getreides aus der Ukraine.

Vier Millionen Menschen weniger werden erreicht

Der Krieg wird die monatlichen Kosten der Behörde um 71 Millionen Dollar erhöhen, weil die Preise für Lebensmittel, Treibstoff und Transport weiterhin steigen, wie Beasley erklärte. Damit komme eine Summe von 850 Millionen Dollar für ein Jahr zusammen und das bedeute, dass vier Millionen Menschen weniger erreicht würden.

Derzeit versorgt das Welternährungsprogramm etwa eine Million Menschen in der Ukraine mit Nahrungsmitteln. In den kommenden vier Wochen sollen es 2,5 Millionen sein, bis Ende Mai vier Millionen und bis Ende Juni etwa sechs Millionen. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 500 Millionen Dollar für die ersten drei Monate. 300 Millionen Dollar davon seien noch nicht gesichert, sagte Beasley.

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Massive Einwanderung nach Europa

Der WFP-Direktor warnte, die Konzentration auf die Ukraine dürfe nicht dazu führen, dass die internationale Gemeinschaft Afrika und den Nahen Osten vernachlässige. Das würde zu einer massiven Einwanderung nach Europa führen, sagte er.

„Wenn wir den Konflikt beenden und die Bedürfnisse angehen, können wir Hungersnöte, die Destabilisierung von Nationen und Massenmigration vermeiden“, sagte Beasley. „Aber wenn wir das nicht tun, wird die Welt einen hohen Preis zahlen.“

RND/AP

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