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Zum Muttertag: Youtuber „Der Blumenmann“ zeigt, wie Sie ein Gesteck in Herzform basteln

Tobias Kopp ist besser bekannt als Youtuber „Der Blumenmann". Auf der Videoplattform zeigt er, wie man Sträuße bindet, Gestecke kreiert oder Blumen anders dekoriert.

Tobias Kopp ist besser bekannt als Youtuber „Der Blumenmann". Auf der Videoplattform zeigt er, wie man Sträuße bindet, Gestecke kreiert oder Blumen anders dekoriert.

Grosshöchstetten/Schweiz. Das Leben von Tobias Kopp ist bunt. Der 37-jährige Schweizer ist Inhaber des Blumen­geschäfts Flora-Line in Grosshöchstetten, das knapp 20 Kilometer von Bern entfernt liegt. Dort lebt Kopp mit seiner Frau und seinen drei Töchtern.

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Seine Sträuße und Gestecke präsentiert er nicht nur im Schau­fenster, sondern auch auf Social Media als „Der Blumenmann“. Bei Facebook folgen dem Floristen knapp 160.000 Menschen und bei Instagram rund 22.000. Auf seinem Youtube-Kanal zeigt Kopp mehrmals die Woche Tutorials und Ideen rund um das Arrangieren von Blumen.

Im Interview spricht Kopp über die Philosophie hinter seiner Arbeit, welche Blumen sich zum Mutter­tag als Geschenk eignen und warum er so aktiv auf Social Media ist.

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Herr Kopp, als Sie 20 Jahre alt waren, haben Sie Ihr Blumen­geschäft Flora-Line eröffnet. Wieso schon in so jungen Jahren?

Als ich 19 war, habe ich geheiratet und den Blumen­laden kurz nach der Hochzeit übernommen. Davor war ich angestellt und mit dem Job unglücklich wie verrückt. Als dann dieser Blumen­laden frei wurde, haben meine Schwieger­eltern gesagt: Die Chance müssen wir packen.

Warum waren Sie unglücklich?

Als Florist ist es meiner Meinung nach schwierig, die passende Arbeits­stelle zu finden. In diesem Beruf geht es um Geschmack und auch Kunst. Wenn das Ergebnis nicht genauso ist, wie es sich der Chef vorstellt, gibt es Diskussionen. Da ist es natürlich schöner, sein eigener Chef zu sein: Ich kann walten, wie es mir gefällt. Meine Arbeit erfüllt mich sehr.

Sie arbeiten besonders gern mit Natur­materialien. Was mögen Sie daran?

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Ich finde es spannend, in der Natur etwas zu sammeln und die Materialien in meine Kreationen einzuarbeiten. Ich mag alles Natürliche ohne viel Klimbim wie Glitzer oder Perlen. Es ist doch cool, wenn man aus einem Ast­haufen ein Gesteck gestalten kann, das eine Augen­weide ist.

Muttertag 2021: Diese Gestecke und Sträuße empfiehlt „Der Blumenmann“

Welche Gestecke und Sträuße empfehlen Sie als Geschenk zum Mutter­tag? Gibt es welche, die in diesem Jahr besonders angesagt sind?

Ich gehe nicht mit dem Trend. Allerdings weiß ich aus Erfahrung, dass zum Mutter­tag oftmals die zarten Töne angesagt sind: rosa, weiß, violett. Das merkt man als Florist an den Preisen. Die Blumen werden ja gehandelt wie Aktien – wenn die Nachfrage steigt, geht auch der Preis hoch. Zum Mutter­tag steigen vor allem die Preise für die zartrosa­farbenen und weißen Blumen.

Was ich empfehlen würde, sind Trocken­gestecke. Die bleiben sehr lange schön. Trocken­gestecke kann man genießen, ohne zu gießen. Sicherlich angesagt an Mutter­tag sind außerdem Pflanzen für draußen, für den Balkon oder Garten, wie Hortensien oder Rosen­gewächse.

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Blumen sind generell ein beliebtes Geschenk für Frauen. Sollten Männer häufiger Blumen bekommen?

Ein Kunde von mir gibt Frauen und Männern einen Strauß, wenn sie einen neuen Job anfangen. Aber Männer kriegen meist keine Blumen, sondern Alkoholika oder Wurst. Ich denke, das ist kulturell bedingt. Dabei gibt es sicher viele Männer, die Blumen schätzen. Männer leben ja häufig allein oder mit einer Frau zusammen, die auch gerne Blumen mag. Da können von einem Strauß alle profitieren.

Mehr als 90 Prozent der selbstständigen Floristen und Floristinnen in Deutschland sind Frauen, sagt das Statistische Bundesamt. Als Mann sind Sie in diesem Beruf eher ein Exot. Wie reagieren Kunden auf Sie?

Als ich in der Lehre war, hatte ich noch eine höhere Stimme. Da haben mich viele Kunden am Telefon als Frau Kopp angesprochen, nicht als Herr Kopp. Auch später in meinem eigenen Blumen­laden haben manche vielleicht gedacht: Ui, hier arbeitet ein Mann. Aber nach so vielen Jahren habe ich mir einen Namen gemacht und die Leute wissen, dass ich tolle Kreationen anbiete.

Männliche Floristen sind in Deutschland eine Seltenheit

Warum arbeiten so wenige Männer als Floristen?

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Einerseits gibt es das Vorurteil, dass vor allem schwule Männer als Floristen arbeiten. Der zweite Faktor ist der Lohn. Als angestellter Florist könnte ich meine fünf­köpfige Familie nicht ernähren. Ich denke, auch deshalb sind wenige Männer Floristen. Sie sehen wenig finanzielle Perspektiven für sich.

Neben der Arbeit in Ihrem Blumen­geschäft sind Sie auf Social Media als „Der Blumenmann“ sehr aktiv. Warum nutzen Sie diese Platt­formen so intensiv?

Social Media ist für mich auch Nerven­kitzel. Es ist spannend, wie eine meiner Kreationen dort ankommt. Die Menschen sind sehr ehrlich und direkt im Internet. Ich habe mir dort eine Basis aufgebaut, die Leute schätzen, was ich mache.

Haben Sie eine Lieblings­blume?

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Ich mag eigentlich alle Blumen. Ich liebe meinen Job und schätze, dass ich mit Blumen und Natur­materialien arbeiten kann. Es gibt immer wieder neue Trends und neue Lieblings­stücke. Aber ich muss immer aufpassen, dass ich mich nicht versteife. Denn ich kaufe nicht für mich selbst ein, sondern für die Kunden. Da will ich immer wieder etwas Neues bieten. Momentan habe ich beispiels­weise wunder­schöne Garten­rosen für die Vase entdeckt.

Anleitung: Ein herz­förmiges Gesteck aus Trocken­blumen basteln

Dieser herzige Gruß erinnert Mütter nicht nur am Mutter­tag daran, wie gern ihre Kinder sie haben. Denn für diese Kreation werden ausschließlich Trocken­blumen verwendet. Das macht das Gesteck pflege­leicht und quasi unbegrenzt haltbar. Trocken­blumen könne man im Fach­handel, im Bau­markt, online oder in einigen Deko­geschäften kaufen. „Diese Kreation eignet sich für den Tisch, man kann sie aber auch an die Tür hängen“, empfiehlt Blumenmann Tobias Kopp.

Schnell gemacht und sehr dekoraktiv: Dieses Herz basiert auf einem Korpus aus Draht. Geschmückt ist es mit Trockenblumen.

Schnell gemacht und sehr dekoraktiv: Dieses Herz basiert auf einem Korpus aus Draht. Geschmückt ist es mit Trockenblumen.

Das wird gebraucht:

Wickel­draht in der Stärke 0,5 Millimeter; konservierte Rosen (gibt es im Fach­handel, online oder im Bau­markt), Ruscus (wie hier in Rosa oder einer anderen Farbe), Pfeffer­beeren und alles, was der Fundus sonst noch hergibt; blau geglühter Draht 0,6 x 180 Millimeter zum Fixieren der Rosen; zylinder­förmiges Gefäß wie einen Blumen­topf; Draht­schneider

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So geht’s

Zuerst etwas Draht um das zylinder­förmige Gefäß wickeln. Den gewickelten Draht vorsichtig vom Gefäß herunter­ziehen und dann in eine Tropfen­form biegen. Schritt eins bis drei ein zweites Mal ausführen. Die Draht­tropfen sollten gleich groß sein. Die beiden tropfen­förmigen Draht­stücke zusammen­binden. Der Draht wird dafür ineinander verkeilt. So entsteht die Herzform der Kreation. Wichtig ist, dass das Draht­herz nicht flach geformt wird, sondern schön bauchig.

Alle natürlichen Werk­stoffe wie Ruscus und Pfeffer­beeren werden im Draht­gerüst arrangiert und verkeilt. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Herz­form dabei schön bleibt und nichts aus der Form ragt. Nun das Herz mit den konservierten Rosen schmücken. Dafür den blau geglühten Draht in den kurzen Stiel der Rose stecken. So kann garantiert werden, dass die Rosen­köpfe in der Kreation bleiben. Die Rosen ebenfalls im Drahtherz verkeilen – fertig!

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